SPD Mitte unterstützt den Erhalt als Haus für moderne Kunst und Medien sowie Erinnerung – Stadt kann Projekt allerdings nicht allein stemmen

Die Diskussion um die Zukunft der ehemaligen Robotron-Kantine in der Lingnerstadt nimmt wieder Fahrt auf. Das Gebäude sowie das zugehörige Grundstück gehört zwar noch dem Investor des benachbart geplanten neuen Wohnviertels, und sollte eigentlich einer Grünfläche Platz machen, doch mittlerweile mehren sich die Stimmen in der Stadt, das Gebäude der sogenannten „Ostmoderne“ zu erhalten. Der SPD-Ortsverein Dresden-Mitte ist ebenfalls für den Erhalt und plädiert dafür, das Gebäude vorrangig als ein offenes Haus für moderne Kunst sowie als Veranstaltungsort zu nutzen.

„Die Idee, die Städtische Galerie von der doch sehr versteckten Rähnitzgasse in die ehemalige Kantine zu verlagern, begrüßen wir ausdrücklich“, erklärt Edwin Seifert vom Vorstand des Ortsvereins und Mitglied im Stadtbezirksbeirat Altstadt „Die geräumige ehemalige Robotron-Kantine wäre perfekt. Ein erstes Umbaukonzept existiert ja bereits. Auch eine Einbeziehung der heimatlos gewordenen Ostrale bietet sich geradezu an. Gleichzeitig muss man allerdings auch die Kosten im Blick behalten. Erste Schätzungen sprechen von mindestens 9 Millionen Euro allein für Umbau und Sanierung. Der laufende Betrieb ist hier noch nicht dabei.

„Die Stadt kann dies aus ihrem Haushalt nicht allein stemmen“, bekräftigt Jutta Petzold-Herrmann, ebenfalls Mitglied im Stadtbezirksbeirat Altstadt für die SPD. „Hier ist zusätzlich ein großes bürgerschaftliches Engagement nötig seitens kulturengagierter Verbände und Vereine, privater Stiftungen, Patenschaften durch Einzelpersonen und Unternehmen. Außerdem ist auch eine weitere projektbezogene Förderung durch Land und Bund sicher nicht falsch.“

Die geplante Nutzung der ehemaligen Kantine sollte lebendig gestaltet werden, mit einer Vielfalt an Kunst- und Bauausstellungen bis hin zu Kleinkunst wie Theater / Tanz/ Konzerten, mit digitalem Medienzentrum und Werkstätten einschließlich internationalen Begegnungen. „Der so geschaffene neue Kulturraum liegt perfekt im Herzen der Stadt und wird sowohl von interessierten Dresdnern als auch von Touristen und Gästen wunderbar einfach zu erreichen sein“, so Edwin Seifert.

Ein weiterer Aspekt kommt noch hinzu: „Das ostmoderne Gebäude kann durch seine Lage in der Stadtmitte zusätzlich zu einem Ort werden, welcher sowohl der Erinnerung an die zerstörte bürgerliche Kultur vor dem zweiten Weltkrieg also auch gleichzeitig der Erinnerung an das Engagement für den Aufbau einer modernen DDR-Computerwirtschaft nach 1970 ein Dach gibt“, findet Stadtbezirksbeirätin Jutta Petzold-Herrmann. „In dieser Konstellation steckt ein ganzer Strauß an Erinnerungen und Erlebnissen vieler Dresdner Bürger und gerade deshalb ist die ehemalige Robotron-Kantine bestens geeignet, mit vielfältigen kulturellen Angeboten den Dialog zwischen den Generationen zu fördern. Wir als SPD Dresden-Mitte setzen uns genau dafür ein.“

Am Ende – und das wäre wirklich wunderbar – erhält Dresden dann endlich doch noch eine Art Frank-Stella-Kunsthalle, aber eben auf eine andere Weise und mit teilweise anderen Inhalten als 1991 angedacht! Dresden ist schließlich nicht nur Barock und Gründerzeit.