SPD Dresden-Mitte: WID-Hochhaus ist ein Lehrstück, wie es nicht laufen sollte

Die Debatte um den Neubau eines Hochhauses mit kommunalen Wohnungen an der Bundschuhstraße/ Ecke Florian-Geyer-Straße hat die Gemüter vor allem der unmittelbaren Anwohner mächtig aufgewühlt. Nun ist das Vorhaben erst einmal gescheitert: Die WID hat alle weiteren Planungen auf Eis gelegt, nachdem selbst der Kompromiss-Vorschlag mit Verzicht auf den siebengeschossigen Sockelbau und einer sozial besser ausbalancierten Mieterschaft von Schwarz-Gelb-Blau und Braun im Stadtrat abgelehnt wurde.

SPD-Stadtbezirksbeirat Edwin Seifert, Stadtratskandidat Richard Kaniewski und die neue Ko-Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Mitte Natalie Woltmann kommentieren die jüngsten Entwicklungen wie folgt:

„Die große Mehrheit der Dresdner ist für den kommunalen Wohnungsbau. Wenn wir Dresdens Innenstadt verdichten, was ja städtebaulich sinnvoll ist, dann müssen wir Dresdner zusammenrücken, auch und gerade für bezahlbaren Wohnraum. Wir leben nun einmal in einer Großstadt!“

Ein Dialog hatte ja durchaus stattgefunden. „Unser Stadtrat Hendrik-Stalmann-Fischer und auch Dr. Dietrich Ewers hatten sich mit Anwohnervertretern getroffen und sich deren Sorgen sowie Anliegen angehört“, berichtet Jakob Hannusch, Vorsitzender des SPD Ortsvereins. „Darüber hinaus hat die SPD zum Thema zwei Veranstaltungen organisiert mit reger Teilnahme, einmal mit Stadtrat Vincent Drews und einmal mit Stadtrat Hendrik Stalmann-Fischer. Leider waren jedoch die Fronten verhärtet und die CDU hat unnötig Öl ins Feuer gegossen und völlig unbegründet Ängste geschürt. Andere politische Kräfte in dieser Stadt trauen sich aus wahltaktischen Gründen nicht, das Projekt weiter voranzutreiben.“

Der gescheiterte Kompromissvorschlag seites Rot-Grün-Rot, dass die städtische Wohnungsgesellschaft WID zu 70 Prozent Arbeitnehmer, Rentner, Studenten und Azubis mit schmalem Geldbeutel einziehen lässt und große Familienwohnungen in die geplanten Neubauten in der Johannstadt-Nord integriert, hatte in die richtige Richtung gewiesen. „Städtebaulich gesehen, ist es allerdings weiterhin sinnvoll, dass ein neues Gebäude zwischen den existierenden Hochhäusern nicht zu sehr in die Breite gehen sollte und die Grundfläche klein gehalten wird, was wiederum für ein Hochhaus spricht“, so Edwin Seifert, Mitglied im Stadtbezirksbeirat Altstadt und Mitglied im Vorstand der SPD Mitte. „Aber dazu sollte es eine Bürgerwerkstatt geben, um die Anwohner besser mitzunehmen. Hier sensibel vorzugehen und die Bürger einzubeziehen wäre ganz im Sinne von unserem leider viel zu früh verstorbenen Stadtteilkümmerer Dr. Dietrich Ewers.“